„Der größte Müllkübel ist der Mensch“, formulierte Alexander Forbes sen. von der Tourismusschule Bramberg drastisch. Der Spitzenkoch ist Unterstützer der neuen Initiative „Radikal Regional“, die die heimische (Land-)Wirtschaft stärken und ein Bewusstsein für die Auswirkungen der Ernährung schaffen will.

Besser vernetzen

Bei der Vorstellung in der Landwirtschaftsschule Bruck wurde darauf hingewiesen, dass die Ernährung für mehr Treibhausemissionen verantwortlich ist als der Verkehr. Hauptverantwortlich dafür ist der hohe Konsum von Fleisch. Eine Portion Nudeln mit Tomatensauce produziert 630 Gramm CO₂, während ein Schweinebraten mit Knödel für 3,42 Kilo CO₂ verantwortlich ist. Neben den fatalen Auswirkungen auf das Klima wurde auch die Problematik der Plastikverpackungen angesprochen. Die Initiatoren haben sich daher zusammengetan, um regionale Produkte zu fördern. „Diese haben kurze Transportwege, verursachen weniger Müll, sind gesünder und halten die Wertschöpfung in der Region“, so Susanne Radke von der Leader-Nationalparkregion.

Besser vernetzen

Geplant ist unter anderem, Konsumenten und Produzenten besser zu vernetzen. Ein wichtiger Schritt wäre, wenn Landwirte die Gastronomie direkt mit Produkten beliefern könnten, die dort gebraucht werden. „Darin sehe ich eine Chance für Bauern und Bäuerinnen, die sich neu ausrichten wollen, aber das wird nicht von heute auf morgen gehen“, so Bezirksbäuerin Helene Zehentner. Die Produktpalette sei sicher ausbaufähig, aber es könne nicht jeder Betrieb in größeren Mengen produzieren. Zudem müsse man Schwierigkeiten beachten, z. Bsp.: „Wenn man Hühnern Auslauf bietet, besteht die Gefahr von Räubern aus der Luft und am Boden.“

Christian Dullnigg, Direktor der LFS Bruck, weist auch darauf hin, dass Konsumenten bereit sein müssten, höhere Preise zu zahlen. „Man muss das Bewusstsein schaffen, dass der Preis nicht das Entscheidungskriterium sein darf. Immerhin kostet ein Liter Mineralwasser mehr als ein Liter Milch.“ Viele Bauern seien zudem gebrannte Kinder. „Oft werden hohe Investitionen getätigt, und dann ändern sich die Rahmenbedingungen, wie das bei den Schlachtungen direkt am Hof der Fall war.“

Starke Partner

Mit im Boot sind u. a. die Genuss-Region Hohe Tauern, der Stechaubauer aus Saalfelden, TEH Unken, die Nationalparkgärtnerei Mittersill und der Kräutergarten Hollersbach.
Ansprechperson der Initiative: Susanne Radke, Tel. 0664/2400195, leader-radke@nationaparkregion.at

Nächste Veranstaltungen

– Regionalitäts-Stammtisch: 15.11. um 19.30 Uhr, Co-working Space Niedernsill (wird regelmäßig stattfinden)
– Klimagipfel-Gastrosophicum: 22 bis 23.11.; NP-Zentrum Mittersill. Details und Programm: gastrosophie.net

QUELLE: meinbezirk.at

Hohe Tauern, Klimawandel, Nachhaltigkeit, Nationalpark, Regionalität

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1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort

  • Neeltje Forkenbrock
    27. März 2019 11:50

    Ich finde es toll, dass regionale Produkte gefördert werden sollen. Ich versuche selbst hauptsächlich regional zu kaufen. Dass weniger Transporte anfallen und kürzere Transportwege nötig sind, ist auch gut für die Umwelt.

    Antworten

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